Berufsbild Altenpflege: Ein wichtiger Aufgabenbereich für unsere Gesellschaft
In einer Gesellschaft, in der die Zahl älterer Menschen kontinuierlich ansteigt, gewinnt die professionelle Pflege und Betreuung an Bedeutung. Altenpflegerinnen und Altenpfleger widmen sich der Aufgabe, älteren Menschen in ihrem Alltag zu assistieren, ihre Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern und ihnen ein würdevolles Altern in ihrem Zuhause oder in spezialisierten Einrichtungen zu ermöglichen. Dieser Beruf fordert nicht nur fachliches Know-how in der Pflege und in medizinischen Grundlagen, sondern auch ein hohes Maß an sozialer Kompetenz, Empathie und die Fähigkeit, auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der zu betreuenden Personen einzugehen. Die Arbeit als Altenpfleger oder Altenpflegerin ist somit eine Herausforderung, die neben der professionellen Pflege auch die psychosoziale Betreuung umfasst und einen wesentlichen Beitrag zur Qualität des Lebens im Alter leistet.
Aufgaben & Tätigkeiten in der Altenpflege
Zu den vielfältigen Tätigkeiten eines Altenpflegers oder einer Altenpflegerin gehört es auch, Unterstützung beim An- und Umziehen sowie bei der Körperpflege zu bieten. Viele Senioren sind in diesen Bereichen auf Hilfe angewiesen. Während die Zubereitung von Mahlzeiten oft von spezialisierten Diensten übernommen wird, bleibt dennoch das eigenständige Essen für viele ältere Menschen eine Herausforderung. In manchen Fällen kann aber auch die Unterstützung bei der Nahrungszubereitung notwendig sein, da dies für einige Senioren das größte Hindernis darstellt.
Neben den Dingen des alltäglichen Lebens spielt die medizinische Versorgung eine große Rolle. Als Altenpfleger oder Altenpflegerin führen Sie eine qualifizierte Krankenbeobachtung durch. Sie verabreichen Sie Medikamente, messen den Blutdruck, die Temperatur und den Puls und kontrollieren die Atmung. In vielen Fällen müssen Spülungen vorgenommen, Wunden versorgt und Verbände gewechselt werden.
In der häuslichen Pflege unterstützen Sie die von Ihnen betreuten Menschen beim Geschirrspülen, Waschen, Bügeln und Bettenmachen.
Zusätzlich zu diesen praktischen Pflegemaßnahmen gehört auch die aktivierende Pflege. Gespräche, Spiele und Gymnastik sind nur drei Möglichkeiten, das Leben der Senioren zu bereichern. Auch die Begleitung älterer Menschen bei Spaziergängen, Arztterminen oder Erledigungen von Botengängen gehören zu den sozialen Tätigkeiten der Altenpflege.
Ihre Pflegemaßnahmen dokumentieren Sie übersichtlich, um Ihre Tätigkeiten und vielleicht auch den ein oder anderen Fortschritt verfolgen zu können. Zu Ihren Aufgaben gehört natürlich auch, ein kompetenter Ansprechpartner für die Angehörigen des zu Pflegenden zu sein. Altenpflege – Behandlungspflege oder Rehabilitation – das Berufsbild Altenpflege ist sehr vielseitig.
Arbeitsalltag eines Altenpflegers, einer Altenpflegerin
Die examinierte Altenpflege ist ein anspruchsvoller Beruf, der mit seinen vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten viel Abwechslung bietet. Der Arbeitsalltag eines Altenpflegers, einer Altenpflegerin ist oft in Schichten gegliedert. Die Betreuung älterer Menschen ist nicht selten rund um die Uhr erforderlich. Daher sind Schichtdienste eine gute Lösung. Selbstverständlich umfassen die Arbeitszeiten in der Pflege auch die Wochenenden oder Feiertage. Ob Früh-, Spät- oder Nachtschicht – die Altenpflege erfordert in der Regel eine Betreuung an sieben Tagen in der Woche.
Die Altenpflege im stationären Bereich bedarf meist eines Drei-Schicht-Systems. In der ambulanten Altenpflege reicht häufig ein Zwei-Schicht-System aus. Die Senioren kommen hier nachts oft allein zurecht oder werden in dieser Zeit von Angehörigen betreut. Sollte es sich um eine ambulante Intensivbetreuung handeln, ist eine professionelle Nachtwache von einem Altenpfleger oder einer Altenpflegerin allerdings unverzichtbar.
Im ambulanten Pflegedienst absolvieren Sie als Altenpfleger, Altenpflegerin meist Hausbesuche. Die älteren Menschen werden in ihrem eigenen Zuhause regelmäßig bei der Körperpflege, der Medikamenteneinnahme und bei anderen Tätigkeiten unterstützt. Hausbesuche erfordern ein hohes Maß an Mobilität und Flexibilität, bieten aber ein Maximum an sich abwechselnden neuen Herausforderungen.
Die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege sind durchaus körperlich anstrengend. Die zu Betreuenden müssen oft gehoben und bewegt werden. Dies erfordert nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch eine gute körperliche Konstitution. Neben den körperlichen Belastungen stellt die Altenpflege auch emotional eine Herausforderung dar. Zu helfen und Dankbarkeit zu spüren erfüllt – allerdings werden Sie sich als Altenpfleger und Altenpflegerin oft mit Krankheit und Tod auseinandersetzen müssen.
Im Rahmen der Tätigkeit als Altenpfleger, Altenpflegerin ist eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten erforderlich. Eine gute Kommunikation mit den Angehörigen des zu Pflegenden und den Teamkollegen in der Altenpflege ist ebenso wichtig, um eine gute Leistung in der Pflege zu gewährleisten.
Ausbildung & Anforderungen: Was Sie für einen Job in der Altenpflege mitbringen sollten
Wenn Sie sich für einen Job in der Altenpflege interessieren, sollten Sie einige Fähigkeiten mitbringen. Sie sind einfühlsam, geduldig und sind sich bewusst, dass Sie ein hohes Maß an Verantwortung tragen? Sie sind körperlich und emotional belastbar? Sie sind ein wahres Organisationstalent und ein Meister der Kommunikation? Dann sind Sie der perfekte Kandidat, um ein geschätzter und erfolgreicher Mitarbeiter in der Altenpflege zu werden.
Die Voraussetzung hierfür ist eine entsprechende Ausbildung zum Altenpfleger, zur Altenpflegerin. Die Ausbildung absolvieren Sie an einer Berufsfachschule für examinierte Altenpflege. Sie dauert in der Regel drei Jahre und kombiniert theoretischen Unterricht an Altenpflegeschulen mit praktischer Erfahrung in Einrichtungen der Altenhilfe. Sie endet mit einer staatlich anerkannten Abschlussprüfung.
Um für diese Ausbildung zugelassen zu werden, benötigen Sie in der Regel einen Realschulabschluss (mittlerer Bildungsabschluss). Alternativ genügt auch ein Hauptabschluss mit einer abgeschlossenen 2-jährigen Berufsausbildung oder einer abgeschlossenen Ausbildung in der Alten- oder Krankenpflegehilfe.
Altenpflege: Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten
Für engagierte Fachkräfte bieten sich auch in der Altenpflege zahlreiche Perspektiven. Mit einer Weiterbildung oder einer Spezialisierung können Sie die Pflegedienstleitung in einer Pflegeeinrichtung und die damit verbundenen organisatorischen und leitenden Aufgaben übernehmen. Als Praxisanleiter können Sie andere Altenpfleger und Altenpflegerinnen ausbilden. Spezialisieren Sie sich auf die Versorgung von Wunden oder Geschwüren und werden Sie Wundexperte oder widmen Sie sich der Palliativpflege, bei der Sie sterbende Menschen und deren Angehörigen begleiten.
Mit einem Studium im Pflegemanagement oder den Gesundheitswissenschaften bieten sich weitere Aufstiegsmöglichkeiten. Ein Bachelor- oder Masterabschluss qualifiziert Sie zu Tätigkeiten in der Forschung, der Beratung oder der Verwaltung.
Sei es in der Gerontologie, der Demenzpflege oder der Schmerztherapie – Fortbildungen und Zertifikate sind wichtige Qualifikationen, die Ihre Karriere beflügeln können. Oder spezialisieren Sie sich als Hygienebeauftragter oder Qualitätsmanager – die Möglichkeiten sind äußerst vielfältig.
Gehalt: Was verdient man in der Altenpflege?
Der Verdienst während der Ausbildung steigert sich mit jedem Ausbildungsjahr.
- 1. Ausbildungsjahr: 1.404 Euro*
- 2. Ausbildungsjahr: 1.466 Euro*
- 3. Ausbildungsjahr: 1.567 Euro*
(* zzgl. Zusatzleistungen)
Was verdient man in der Altenpflege nach absolvierter Ausbildung?
Das Einstiegsgehalt in der Altenpflege beträgt in etwa zwischen 3.300 Euro und 3.600 Euro brutto im Monat. Aber auch hier kann das Gehalt, zum Beispiel in Abhängigkeit von der Einrichtung oder den persönlichen Voraussetzungen variieren. In der Regel kommt der TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) zur Anwendung. Die Caritas zahlt nach dem eigenen Tarifvertrag AVR, der sich am TVöD orientiert.
Der Mindestlohn für Pflegehilfskräfte beträgt ab dem 01.05.2024 15,50 EUR pro Stunde. Der Stundenlohn für qualifizierte Pflegehilfskräfte, die eine mindestens 1-jährige Ausbildung absolviert haben, beträgt dann 16,50 EUR. Für examinierte Altenpflege-Fachkräfte beträgt der Mindestlohn ab diesem Datum 19,50 EUR je Stunde.
Wo arbeitet man als Altenpfleger, Altenpflegerin?
Wenn Sie sich die Pflege und Unterstützung älterer Menschen zur Aufgabe machen und den Beruf des Altenpflegers oder der Altenpflegerin ergreifen möchten, bieten sich Ihnen unterschiedliche Arbeitsstätten.
- In einem Alten- oder Pflegeheim unterstützen Sie ältere Menschen, die nicht mehr selbstständig leben können bei der täglichen Pflege und vielem mehr. Zeitgleich bieten Sie den Senioren Möglichkeiten zur sozialen Interaktion.
- Tagespflegeeinrichtungen bieten den Senioren einen Raum, um gemeinsam Mahlzeiten einzunehmen, Aktivitäten zu genießen oder sich pflegen zu lassen.
- In Einrichtungen für betreutes Wohnen sowie in Seniorenwohnheimen leben ältere Menschen selbstständig, benötigen aber bei Bedarf die Unterstützung eines Altenpflegers oder einer Altenpflegerin.
- Wenn Sie in einem Rehabilitationszentrum tätig sind, unterstützen Sie ältere Menschen nach Krankenhausaufenthalten oder Operationen bei der Rehabilitation und der Rückkehr in den Alltag.
- In einem Hospiz leisten Altenpfleger und Altenpflegerinnen wertvolle palliative Dienste und begleiten Sterbende und ihre Angehörigen durch diese so schwere Zeit.
- Als Altenpfleger oder Altenpflegerin können Sie sich auch in einem Krankenhaus engagieren. Insbesondere in geriatrischen Abteilungen unterstützen Sie die Patienten bei deren Genesung.
- Bei einem ambulanten Pflegedienst besuchen Sie und betreuen Sie ältere Menschen in deren gewohnter Umgebung.
Altenpfleger, Altenpflegerin – ein Traumberuf?
Altenpfleger und Altenpflegerinnen leisten wertvolle Arbeit. Sie sind eine unverzichtbare Unterstützung für ältere Menschen und nehmen eine wichtige gesellschaftliche Rolle ein.
Die Altenpflege steht für ein abwechslungsreiches Berufsfeld, das zwar einige Herausforderungen mit sich bringt, aber auch eine große emotionale Erfüllung bietet. Die Dankbarkeit und das Vertrauen der betreuten Menschen wiegen die Arbeitszeiten in eventuellen Schichtdiensten oder an den Wochenenden auf. Die Möglichkeiten, älteren hilfebedürftigen Menschen unterstützend zur Seite zu stehen und ihre Lebensqualität zu verbessern, ist sehr viel mehr als nur der in der Altenpflege gezahlte attraktive Stundenlohn.
Wenn auch Sie sich für Gerontologie interessieren und sich in der Altenpflege engagieren möchten, finden Sie in unserer Jobbörse eine Fülle passender Stellen.