(v.l.) Weihbischof Karl Borsch segnet das neue Reliquiar, gemeinsam mit Diakon Winfried Zeller (caritas) und Pfarrer Ralf Linnartz, ein.Rudi Böhmer
Düren. Am Montag fand die Einsegnung einer neuen Stele des Künstlers Hans Leo Simons aus Aachen für eine Reliquie der Heiligen Teresa von Kalkutta in der Kapelle des Caritas-Altenzentrums St. Nikolaus in Düren durch Weihbischof Karl Borsch und Konzelebranten statt. Der Andachtsraum wird auch von der benachbarten Einrichtung St. Teresa mitgenutzt. Am 5. September feiert man alljährlich das Fest der Namenspatronin des im Jahr 2019 eröffneten Pflegeheims und in diesem Jahr ein ganz Besonderes: Diakon Winfried Zeller gelang es, eine echte Reliquie ersten Grades der mittlerweile heiliggesprochenen Missionarin aus Kalkutta für das Caritas-Altenheim direkt aus Rom zu erhalten.
"Es ist sonderbar, wie sich so manches fügte in den letzten Jahren", so Zeller während der Feierlichkeiten. "Als ich noch in der Heimleitung hier in St. Nikolaus tätig war und die Planung eines neuen Hauses direkt neben St. Nikolaus ins Gespräch kam, fiel mir spontan als Namenspatronin die Hl. Teresa von Kalkutta ein. Nicht nur weil ich ihre Arbeit einer zutiefst karitativ gesinnten Ausrichtung sehr schätzte, sondern weil sie auch gut zu unserem Hauspatron St. Nikolaus passte. Ein Mann und eine Frau aus verschiedenen Zeitepochen aber mit dem gleichen Ziel, Menschen, die in Not geraten sind, zu unterstützen und ihnen Hilfe anzubieten aus dem gleichen Motiv heraus, der Liebe zu Christus und zu den Menschen.
Im September letzten Jahres traf ich während eines Romaufenthaltes per Zufall eine Mitarbeiterin der Kongregation für Heiligsprechungsverfahren, die uns weiterhalf. Von ihr erhielten wir den Tipp zum Mutter-Teresa-von-Kalkutta-Zentrum der Missionarinnen der Nächstenliebe - so heißen die Schwestern, die in der Nachfolge von Mutter Teresa tätig sind - an der Piazza San Gregorio al Celio zu gehen. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen und nach einigen Gesprächen kamen wir mit Schwester Maria Elija ins Gespräch. Von hier an kam alles Notwendige in Bewegung, um eine Primär-Reliquie unserer Hausheiligen zu bekommen. Zusammen mit unserem Ortspfarrer Hans Tings verfassten wir ein Schreiben, welches umgehend nach Rom gelangte und kurze Zeit später dazu führte, dass wir eine Reliquie zugesendet bekamen. Das Ergebnis sehen Sie hier am heutigen Festtag der Heiligen Teresa."
Vorstandsprecher Dirk Hucko führte durch die Feierlichkeiten, begrüßte die geladenen Gäste, die Bewohner der Altenzentren und dankte auch im Namen seines Vorstandskollegen Marcus Mauel sowie des Caritasverbandes allen Beteiligten. Den Landrat vertrat Helga Conzen und richtete aufbauende Worte vor allem an die Bewohnerinnen und Bewohner. Für die Stadt Düren sprach der stellvertretende Bürgermeister Rolf-Peter Hohn, der sich darüber freute, dass - neben der Annahaupt-Reliquie - eine Heilige der Neuzeit und "wieder eine starke Frau nach Düren kommt". Auch er zeigte sich tief beeindruckt von Teresas handeln. Künstler Hans Leo Simons gab abschließend einen interessanten Einblick in die Symbolik des entstandenen Reliquiars zur Aufbewahrung - einer polygonalen, schlichten Metallstele mit einem Zitat der Heiligen.
"Hat Teresa die sozialen Verhältnisse in Indien wesentlich verbessert?", fragte Weihbischof Karl Borsch in seiner Predigt. "Vermutlich nicht, aber sie hat die Welt bewegt. Am Ende zählt nicht die Leistung, am Ende zählt die Liebe. Das macht unsere Gemeinschaft aus." Teresas Werk sei wie ein Echo des Evangeliums. "Bleiben Sie in der Liebe, verbleiben Sie im Guten!", schloss der Geistliche.
Eine Aufforderung, die zurzeit besonders beachtet werden sollte.