Düren. Pfarrer Franz Meurer sprach auf Einladung des Katholikenrates der Region Düren am Montag, den 23. Oktober 2023, um 19:00 Uhr in der Dürener Marienkirche am Hoeschplatz. Hierzu luden der Katholikenrat und der Caritasverband Düren-Jülich ihre jeweiligen Mitglieder sowie die Öffentlichkeit ein, die davon rege Gebrauch machte. Etwa 220 Zuhörerinnen und Zuhörer lauschten seinen Ausführungen zu Themen wie Solidarität, Barmherzigkeit, Empathie und Chancengerechtigkeit. Er zitierte aus vielen literarischen Werken, die sich in den letzten Jahren damit befasst hatten und brachte mit seiner humorigen, rheinländischen Art viele Themen, die die Christen und unsere Gesellschaft aktuell herausfordern auf den Punkt. Sich selbstbewusst kümmern, den Menschen dienen, das Wichtige und Nötige tun und dabei das Unwichtige sein lassen, könnte man eine zentrale Handlungsempfehlung zusammenfassen.
Seine Vortrag garnierte der belesene Geistliche mit vielen Zitaten aus aktueller Literatur. von historischen weltlichen und kirchlichen Persönlichkeiten und mit Beispielen aus seinem reichen Erfahrungsschatz - und natürlicher mit einer großen Prise rheinischem Humor.Erik Lehwald / Caritasverband Düren-Jülich
So fördert er mit großem Erfolg das ehrenamtliche Engagement in seiner Gemeinde, indem er kaum interveniert: "Ich mische mich nicht ein, ich lass sie machen, auch wenn ich selbst das eine oder andere anders machen würde." Die diakonische Arbeit - also der vor allem soziale Dienst am Menschen im kirchlichen Rahmen - wird in seiner Gemeinde großgeschrieben. Über die Grenzen Kölns hinaus ist beispielsweise das "Hövi-Land" bekannt. Es ist viel mehr als ein Ferienprogramm für Kinder. Es ist Gemeinschaft und Solidarität im ärmsten Kölner "Veedel". Die Ferienspielaktion ist längst über die konfessionellen Gemeindegrenzen herausgewachsen ist und zu einer vernetzten Stadtteilaktion geworden. Dies geschieht in enger Verbindung mit der örtlichen Sozialraumkoordination und es ist natürlich auch "wie alles Gute ökumenisch", betonte Pfarrer Meurer, der nicht in solchen Kategorien und Zuständigkeiten getrennt denken will.
Franz Meurer ist Pfarrer in den Kölner Stadtteilen Vingst und Höhenberg, in denen jeder vierte Bewohner Leistungen des Jobcenters bezieht. Im Quartier Höhenberg-Süd leben sogar über die Hälfte der unter 15-Jährigen in finanziell schwierigen Verhältnissen. Der "kölsche Franziskus" steht den Menschen solidarisch zur Seite und unterstützt sie mit Hilfe vieler Freiwilliger nach Kräften unter anderen mit Hausaufgabenhilfen, Schulsozialarbeit, gezielten Qualifizierungsangeboten für arbeitslose Menschen und Essensausgaben. Seine klare Haltung formuliert er treffsicher vor Ort bei den Menschen, in seinen Büchern und im Radio.