Am Samstag weihte der Caritasverband für die Region Düren Jülich sein neues Teilhabezentrum in Nideggen-Berg ein. Der Fachbereich "Eingliederungshilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen" hat in den letzten Monaten viel Energie in Konzeptionierung und Ausgestaltung der neuen Einrichtung gesteckt. In dem modern umgebauten Bauernhof, mitten im Ort in der Frankenstraße 39, befinden sich nun das Beratungsbüro des "Ambulant Betreuten Wohnens", vier Wohnungen des Betreuten Wohnens sowie das öffentliche Begegnungszentrum "Zum guten Mond" unter einem Dach.
Nach der Einsegnung durch Pfarrer Stefan Kaiser begrüßte Caritas-Geschäftsführer Dirk Hucko die Gäste und Mitarbeiter. Hucko unterstrich die Bedeutung dieser neuen Einrichtung, die eine wichtige Lücke im Leistungsumfang der Caritas Düren-Jülich schließt und künftig ein umfassendes Angebot für Menschen mit psychischen Einschränkungen zur Unterstützung auf dem Weg zu mehr Selbständigkeit, Sozialkontakten und zu einem Einstieg ins Berufsleben bieten wird.
Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel (MdB) und die erste stellvertretende Landrätin Elisabeth Koschorreck nahmen sich ebenfalls Zeit für Grußworte. Beide sind der Arbeit des Verbandes eng verbunden.
Rachel betonte die aus Sicht der Bundesregierung gemeinsame Aufgabe der Gesellschaft die Teilhabe aller Menschen mit Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Insbesondere die Isolation von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu durchbrechen, die oftmals einen Großteil ihrer Freizeit alleine verbringen, sei eine wichtige Aufgabe. Dass die Caritas dem entgegenwirkt und ein solches Teilhabezentrum schaffe, sei sein Verständnis von gelebter Inklusion, so Rachel resümierend.
Koschorreck hob die besondere Wichtigkeit einer solchen Einrichtung im Südkreis hervor, wo bislang eine solche Anlaufstelle fehlte. Sie dankte der Caritas im Namen des Kreises Düren für ihr kreisweites Engagement in den verschiedenen sozialen Aufgabenfeldern, in denen durch den Verband auch immer wieder neue Nöte gesehen und angegangen werden.
Nideggens Bürgermeisterin Margit Göckemeyer freute sich über dieses Angebot der Inklusion für Erwachsene in Ihrer Kommune und rief die Dorfgemeinschaft dazu auf, das Leben vor Ort gemeinsam mit der neuen Begegnungsstätte zu gestalten.
"Es gibt sie überall - Menschen die anders sind" war einer der Kernsätze der abschließenden Ansprache von Heike Holtmann, die das Teilhabezentrum mit dem neunköpfigen Team leitet. "So wie der Rollstuhlfahrer eine Rampe braucht, um barrierefreien Zugang zu erhalten, so müssen unsere Bewohner das Alleinleben neu erlernen. Das sind ihre Barrieren, die sie hier im Begegnungszentrum überwinden können".
Menschen mit psychischen Einschränkungen finden im neuen Teilhabezentrum eine Anlaufstelle für Beratung und Unterstützung sowie Angebote zur Tagesgestaltung. Die vier Apartments zum Wohnen während der Eingliederungsphase innerhalb des Zentrums runden das Angebot ab.
Das Teilhabezentrum soll ein offenes Haus mit vielfältigen Möglichkeiten und eine Bereicherung für Nideggen und die umliegenden Gemeinden sein.
Das Beratungsbüro ist von Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Hier können sich Betroffene und ihre Angehörigen über die verschiedenen Angebote in der Region informieren.
Das Begegnungszentrum "Zum guten Mond" ist von Montag bis Freitag von 9.00 bis 13.00 Uhr geöffnet. Beim Frühstücks- oder Mittagstreff kann man hier zusammen klönen und essen. Außerdem finden in den Gruppenräumen unterschiedliche Angebote, wie Koch-, Bewegungs- Garten- und Kreativgruppe statt. Der Innenhof und der große rückseitige Garten laden zum Verweilen ein.
Alle Angebote richten sich an Menschen mit und ohne Behinderung. Die genauen Zeiten der einzelnen Kurse oder Workshops erfahren Sie unter der Rufnummer 02427-9096013 und in Kürze unter caritas-dn.de.