Düren. Im ehemaligen Hotel "Zum Nachtwächter" wurde von Dienstag bis Donnerstag fleißig kreativ gearbeitet. An drei Tagen wurden der Aufenthaltsraum der Unterkunft, die ehemalige Gaststube, gemeinsam gestrichen sowie große und kleine Leinwände nach freien Motiven bemalt. Neben individuellen Arbeiten entstanden so auch Gemeinschafts-Kunstwerke.
Vor allem Letztere sollten eine "erste Heranführung an den kreativen Ausdruck und künstlerische Techniken sein", so Jutta Gigler (freischaffende Künstlerin), die das Kunstprojekt gemeinsam mit Viola Werner (Kunsttherapeutin) durchführte. Rund 30 Bewohner der drei Flüchtlingsunterkünfte Friedensstraße, Kreuzstraße und Kölner Landstraße zwischen ein und vierzig Jahren kamen in der ersten Herbstferienwoche für dieses erstmalige Angebot zusammen. Insgesamt leben aktuell insgesamt 98 Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern und den städtischen Unterkünften.
Finanziert wurde dieses Ferienprojekt durch Mittel des Deutschen Caritasverbandes. Pirifan Mahmoud von der Flüchtlingsberatung der Caritas Düren-Jülich hofft darauf zukünftig eine wöchentliche Kunstwerkstatt anbieten zu können. Der regionale Verband bemüht sich hierfür derzeit um weitere Fördermittel und Spenden. Das Projekt "KunstBrücke" bietet seit August 2015 integrative Kulturarbeit mit Flüchtlingen an. Unterstützt werden die Dürenern Künstlerinnen dabei durch den Kunstförderverein des Kreises Düren e.V.
"Den Flüchtlingen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten zu können wäre ein großer Fortschritt" so Frau Mahmoud. Der Alltag in den Unterkünften ist oft eintönig. Sich kreativ und gemeinschaftlich zu betätigen ist nicht nur gut für die Psychohygiene der Individuen sondern auch für die Bewohnergruppe als Ganzes. Die Integration und den Spracherwerb fördert dies zudem.
„Kunstwerker“ Jutta Gigler (v.l. hintere Reihe) und Viola Werner freuen sich mit Caritas-Füchtlingsberaterin Pirifan Mahmoud und einigen Flüchtlingen über die ersten Ergebnisse.Lehwald/Caritas
Am Ende der zweiten Herbstferien-woche, am 21.10.2016 von 15.00 bis 17.00 Uhr, werden die Bilder an den Wänden der Flüchtlingsunterkunft ausgestellt und in einer kleinen Feier der interessierten Öffentlichkeit sowie der Presse präsentiert.