Düren. Die Aussagen einer angeblichen Pflegeheimleiterin zu den Corona-Impfungen in Altenheimen, die aus einer unter anderem auf Facebook von Dritten veröffentlichten Sprachnachricht rühren, haben gestern und heute für Verwunderung gesorgt. Nach Medienrecherchen der Zeitung konnten die wesentlichen Aussagen nicht belegt werden und wurden u.a. vom Landrat des Kreises Düren, dem Leiter des Gesundheitsamtes, Sprechern der Krankenhäuser und Leitungen stationärer Seniorenpflegeeinrichtungen als eindeutig falsch zurückgewiesen.
Es gibt derzeit keine Hinweise auf negative Impfreaktionen, die bspw. über die von Grippeimpfungen hinausgehen. Diesen Eindruck können auch Einrichtungsleitungen und Vorstand des Caritasverbandes bestätigen, der sechs Alten- und Pflegezentren im Kreis Düren betreibt. In ihnen arbeiten insgesamt rund 470 Menschen, die rund 465 Bewohnerinnen und Bewohner versorgen. Sowohl Bewohner als auch Mitarbeiter wurden bereits in großer Anzahl in den vergangenen Wochen erstmalig geimpft "Aufgrund der in der Sprachnachricht veröffentlichten Details, wie z. B. Bettenzahl oder Impfdatum, haben wir Grund zur Annahme, dass die Sprachnachricht von einer Mitarbeiterin eines unserer Dürener Altenheime stammen könnte, die, allerdings anders als in den sozialen Medien beschrieben, keine Einrichtungs- oder Wohnbereichsleitung ist", so Caritas-Vorstand Marcus Mauel. "Über die Motivation können wir bisher nur spekulieren. Nach eingehender Prüfung der Darstellungen in der Sprachnachricht, können unsere Pflegedienstleitungen und Pflegeexperten/innen in unseren Einrichtungen die Behauptungen über schwerwiegende Impfreaktionen in keinem genannten Fall bestätigen. Wir haben selbstverständlich jede einzelne Behauptung aus der Sprachnachricht auf ihren Wahrheitsgehalt in einem Faktencheck überprüft. Für Detail-Rückfragen stehen wir jederzeit zur Verfügung.
Der Impfstoff ist durchweg gut vertragen worden und hat in nur wenigen Fällen zu üblichen leichten Nebenwirkungen geführt, die auch sonst z. B. bei einer Grippeimpfung auftreten", betont Mauel.
"Wir sind froh, dass die Impfungen in unseren Häusern mittlerweile möglich sind und durchgeführt werden, um so eine deutliche Verbesserung für die Sicherheit und Gesundheit unserer Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen zu ermöglichen", ergänzt Vorstandssprecher Dirk Hucko. "Es wäre fatal, wenn teils gezielt gestreute Gerüchte dazu führen, dass die Impfbereitschaft sinkt. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen klarzustellen, dass es die angeblichen schweren Folgen oder gar Todesfälle aufgrund der Impfungen nicht gegeben hat."