Düren/Heimbach. Im "Corona-Jahr" mussten sich auch Pilgerinnen und Pilger auf neue Organisationsformen einstellen und konnten ihre Spiritualität nicht immer wie gewohnt leben. Bereits im Sommer hatte der Caritasverband für die Region Düren-Jülich kleinere lokale Wallfahrten per Video aufgezeichnet und beispielsweise in seine Pflegeeinrichtungen übertragen, wo sie Teil des Angebots für die Seniorinnen und Senioren sind.
Auch die diesjährige Wallfahrt der NRW-Caritasverbände im Herbst musste entfallen. Zum Auftakt 2018 nahmen sich ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter aus 13 Caritasverbänden in Nordrhein-Westfalen eine Auszeit, um nach Kevelaer zu pilgern. Statt an diesem Tag wie sonst immer zu beraten, zu pflegen und Menschen in Not zu begleiten, nahmen sie an der ersten landesweiten Caritas-Wallfahrt nach Kevelaer teil.
"Alle zwei Jahre wollten die Ortscaritasverbände aus Nordrhein-Westfalen ihre haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter zu einer großen, gemeinsamen Caritaswallfahrt nach Kevelaer einladen - so das Vorhaben. 2018 kamen schon rund 800 Pilger zusammen und für 2020 waren bereits deutlich mehr Pilger geplant", berichtet Caritas-Vorstandssprecher Dirk Hucko. Umso bedauerlicher war es für die Organisatoren, dass diese aufgrund der Coronapandemie im Jahr 2020 nicht durchgeführt werden konnte. Einige der Ortscaritasverbände, die mit ihren Mitarbeitern an der Wallfahrt nach Kevelaer teilnehmen wollten, haben sich entschieden, stattdessen eine kleine Wallfahrt vor Ort mit wenigen Teilnehmern durchzuführen, die stellvertretend zu einem Wallfahrtsort pilgern. So auch die Caritas Düren-Jülich. Die nächste NRW-weite Caritaswallfahrt ist bereits in Planung und findet wieder im Jahr 2022 statt.
Im Herbst führte daher Diakon Winfried Zeller eine kleine Gruppe Pilger aus der Region - mit gebotenem Abstand und noch vor dem aktuellen "Lockdown" - am Tag der Schutzengel auf einem kurzen Pilgerweg anstatt nach Kevelaer durch Heimbach. Seit 550 Jahren pilgern Menschen bereits zum Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes, das sich heute in der Wallfahrtskirche St. Salvator in Heimbach befindet. Dort wurde, neben der bisherigen St. Clemenskirche, 1981 der aufwendige Schnitzaltar samt Gnadenbild im Zentrum des Gotteshauses untergebracht.
Pfarrer i.R. Hans Doncks empfing die Delegation und hielt eine Andacht unter anderem zu den Themen Schutzengel, Einsatz für den Nächsten und die Bedeutung der Caritasarbeit haupt- und ehrenamtlich engagierter Menschen für die Gesellschaft, die nun per Video auch den absenten Kolleginnen und Kollegen und allen Einrichtungen der Caritas sowie der Öffentlichkeit auf dem YouTube-Kanal des Caritasverbandes Düren-Jülich zur Verfügung steht.