Düren/Aachen/Kerkrade. Nach dem Erfolg der beiden vorangegangenen Fortbildungsrunden, mit insgesamt rund 45 Teilnehmern in drei Kursen, freute sich Dirk Hucko vom Düren-Jülicher Verband, als Sprecher für alle teilnehmenden Kooperationspartner, Anfang März bereits die nächsten 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verbandlichen Caritas im Bistum Aachen in zwei weiteren Kursen "in Führung gehen" zu lassen.
Koordinator Michael Teichert vom Diözesancaritasverband Aachen berichtete über ein stetig wachsendes Interesse an der Teilnahme. Beide betonten in ihren einführenden Worten die Bedeutung eines voneinander lernenden Netzwerks für die gesamtverbandliche Weiterentwicklung der Caritas und ihres Personals.
Vorstände und Geschäftsführer der in dieser Runde nun acht beteiligten Kooperationspartner aus dem Bistum, eröffneten - gemeinsam mit den 30 Tandems aus versierten Mentoren und künftigen Führungskräften sowie den Festrednern - am 3. März den Auftakt von "In Führung gehen III" in der Abtei Rolduc in Kerkrade bei Aachen.
"Dieses Kooperationsprojekt der Regionalen Caritasverbände im Bistum und des Diözesancaritasverbandes Aachen fußt auf der Erkenntnis, dass zukünftig der Bedarf an qualifiziertem Führungspersonal erheblich wachsen wird und es jetzt darum geht, sich personalpolitisch gut aufzustellen" so Dirk Hucko über die Überlegungen im Jahr 2013, zu Beginn der Planungen. Vorbild für diese Fortbildung im Bistum Aachen war das gleichnamige Projekt, das sich bereits bei der Caritas im Erzbistum Paderborn bewährt hatte. Hier liegt auch die Besonderheit der "innerbetrieblichen" Fortbildung, weiß Teichert: "Es ist ein eigener Kurs der Kooperationspartner. Nicht ein Angebot eines externen Bildungsträgers, sondern gemeinsam auf Basis der eigenen Bedarfe konzipiert."
"Aus den Vorkursen haben wir viele Erfahrungen und auch Verbesserungsideen mitgenommen und das Konzept weiter optimiert", erklärt Dirk Hucko, der, zusammen mit Hans-Georg Liegener, Caritas-Vorstand aus Krefeld, von Beginn an die Übernahme des Fortbildungskonzeptes in das Bistum Aachen vorangetrieben hat. Liegener betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Tandems aus Mentoren und "Mentees", die er als wesentliches Unterscheidungselement zu anderen Fortbildungen sieht.
Nach 60 Einzelinterviews hatten Michael Teichert und Personalentwicklerin Ute Franssen vom Düren-Jülicher Verband die Paarungen zusammengestellt. Über die 18 Monate der Fortbildung steht einem Kursteilnehmer nun ein Mentor oder eine Mentorin mit viel Leitungserfahrung zur Seite. Entsprechend sorgfältig wurden die Paarungen anhand bestimmter Kriterien ausgewählt: So sollten sie beispielsweise nicht aus derselben Organisation und im Idealfall aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern stammen. Ein unabhängiger Austausch über reine Führungsthemen soll so gefördert werden.
Anja Nikles, Leiterin des Bereichs Theologische Grundlagen und Verbandsarbeit beim Caritasverband für das Bistum Aachen, wandte sich aus ihrer Sicht an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. "Die bewusst verbandsübergreifend angelegte Weiterbildung ‚In Führung gehen‘ vermag es, Einblicke in verschiedene Arbeitsfelder und Verbände zu geben und ermöglicht es, Verband erleben und gestalten zu können", so Nikles. Die Weiterbildung sei somit ein gelungenes Beispiel für konstruktive Kooperation und Zusammenarbeit im Verband.
Von einer Investition in die Zukunft sprachen viele der Referenten. Als Festrednerin hatte man Christiane Overkamp eingeladen, die den Anwesenden zahlreiche Impulse aus ihrer vielfältigen beruflichen Laufbahn mit auf den Weg gab. "Zehn persönliche Beobachtungen zu Führung", so Overkamp, hatte sie paarweise zusammengetragen: So betrachtete sie "Mut und Furcht", genauso wie "Entscheidung und Verantwortung" oder "Überblick und Detail", um nur einige Themen zu nennen.
Seit 2016 ist Christiane Overkamp Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen. Von 2009 bis 2016 war sie Geschäftsführerin bei medica mondiale, einer Organisation, die sich weltweit für Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten einsetzt. Zuvor war Overkamp in unterschiedlichen Funktionen für Misereor tätig, zuletzt leitete sie dort die Lateinamerika-Abteilung. Internationale Erfahrungen sammelte sie unter anderem von 2003 bis 2008 in Brüssel, als Generalsekretärin einer Allianz von 18 katholischen Entwicklungsorganisationen, der Coopération Internationale pour le Développement et la Solidarité (CIDSE). Anhand konkreter Situationen während ihrer facettenreichen Laufbahn, beleuchtete Overkamp viele unterschiedliche Führungsaspekte.
Zum Abschluss überreichten die Vorgesetzten den Teilnehmern und Mentoren symbolisch einen Kompass für den weiteren Weg der Ausbildung. Am Abend setzte sich dann der Kreis der Kursteilnehmer mit den Vorständen zu ersten Arbeitsgesprächen zusammen.