Kreis Düren. Der Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember ist seit jeher ein wichtiger Anlass, um auf das weiterhin bestehende globale Problem HIV und AIDS aufmerksam zu machen. Auch in diesem Jahr wurden Spenden gesammelt, rote Erinnerungsschleifen an Passanten verteilt und mit Spendendosen für die Präventionsarbeit geworben - eine bewährte Tradition in vielen Städten.
Die Fachkräfte der Suchthilfe Düren-Jülich der Caritas, Andrea Hoven-Borgmann und Brigitte Ritzerfeld, standen zudem in der "Sozialhütte" auf dem Dürener Weihnachtsmarkt für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
AIDS-Prävention als Herzensangelegenheit
Seit über zwei Jahrzehnten engagiert sich Diplom-Pädagogin Andrea Hoven-Borgmann als Youthworkerin in der Suchtberatungsstelle. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der AIDS-Prävention, insbesondere in der Aufklärung von Jugendlichen der 9. Jahrgangsstufe über das HI-Virus. In enger Zusammenarbeit mit Schulen ist die Aidsprävention inzwischen ein fester Bestandteil des Lehrplans.
"Es ist angesichts dieser wertvollen Präventionsarbeit umso unverständlicher, dass gerade dieser Bereich auf der Kürzungsliste der Landesregierung für das Haushaltsjahr 2025 steht," kritisiert Dirk Hucko, Vorstandssprecher der Caritas Düren-Jülich.
In der 9. Klasse - nachdem in der 8. Klasse das Thema Drogen und Sucht behandelt wurde - leitet Frau Hoven-Borgmann eine zweistündige Unterrichtseinheit zu HIV und AIDS. Sie informiert die Jugendlichen umfassend über Ansteckungswege und Schutzmöglichkeiten vor einer HIV-Infektion. Dabei steht ein offener Dialog im Mittelpunkt, der den Jugendlichen ermöglicht, persönliche Fragen zu stellen und individuelle Schutzmaßnahmen zu verstehen. Praxisnah wird auch die korrekte Anwendung von Kondomen vermittelt, unterstützt durch medizinische Modelle. Durch eine lockere Atmosphäre wird das sensible Thema Sexualität angstfrei und offen behandelt.
Bundesweite Kampagne: Leben mit HIV - Anders als du denkst
Im Rahmen der bundesweiten Kampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" wird weiterhin betont, wie wichtig es ist, Menschen, die mit dem HI-Virus leben, vorurteilsfrei zu begegnen und Ausgrenzung zu vermeiden.
"Youthwork NRW" - über 30 Jahre engagierte Präventionsarbeit
"Unter dem Titel "Youthwork NRW" arbeiten seit mehr als 30 Jahren über 60 Präventionsfachkräfte und Sexualpädagogen verschiedener Träger zusammen", erklärt Andreas Schön, Leiter der Suchthilfe Düren-Jülich, unter deren Dach diese Arbeit fällt. "Ziel ist es, mit zeitgemäßen Methoden eine lebensnahe und ganzheitliche sexualpädagogische HIV-/AIDS-Prävention anzubieten - sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Akteure der Jugendhilfe und Lehrkräfte. Unsere Youthworkerin ist mit diesem Angebot in Schulen und Einrichtungen im gesamten Kreisgebiet aktiv. Gemeinsam mit den Schulen setzen wir uns weiterhin dafür ein, Aufklärung zu fördern und die Stigmatisierung von HIV-positiven Menschen abzubauen."
Spendenkonto für die Aidsprophylaxe
Wer die Aidsprävention unterstützen möchte, kann Spenden mit dem Kennwort "Welt-AIDS-Tag" auf folgendes Konto überweisen:
IBAN: DE39 3955 0110 0000 1266 72
BIC: SDUEDE33XXX