Kreis Düren. "Der Löwenanteil derPflege wird zu Hause durch die Angehörigen geleistet. Deshalb sind wir sehr froh, nun auch die Pflegeselbsthilfe im Kreis Düren mit dieser Einrichtung aktiv unterstützen zu können", freut sich Fachbereichsleiter Elmar Jendrzey vom regionalen Caritasverband Düren-Jülich. Das Projekt ist zunächst auf 3 Jahre angelegt. Dienststelle ist das Caritas-Beratungsbüro in Merzenich.
Diplom-Sozialarbeiterin Britta Münch leitet das Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe und verfügt über viel Erfahrung in Netzwerkarbeit und Empowerment von Gruppen und Initiativen. "In Nordrhein-Westfalen leben mehr als 640.000 Pflegebedürftige, die nicht allein von professionellen Pflegeeinrichtungen versorgt werden können. Pflegende Angehörige leisten eine wichtige Aufgabe", so Münch.
NRW verfügt über ein breites Netz an Pflegeselbsthilfeangeboten. Um dieses Netz weiter auszubauen und um entlastende Selbsthilfeangebote für noch mehr pflegebedürftige Personen und deren Angehörige zugänglich zu machen, gibt es seit 2017 im Land die "Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe". Diese haben die Aufgabe, Interessierte über bestehende Pflegeselbsthilfeangebote zu informieren, Gruppen in ihrer Arbeit zu beraten und zu begleiten sowie bei der Gründung von neuen Selbsthilfeangeboten zu unterstützen.
"Die Landesregierung NRW und die Pflegekassen fördern das landesweite Netzwerk über je ein Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe pro Kreis und kreisfreier Stadt. Die derzeit 53 Kontaktbüros sind zwar in unterschiedlicher Trägerschaft, arbeiten aber im Landesnetzwerk Pflegeselbsthilfe eng zusammen", ergänzt Nancy Pasch vom Fachbereich ambulante Pflege und Betreuung der Caritas.
Was bietet das neue Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe im Kreis Düren den Pflegenden also an? "Eins vorweg: Alle Angebote sind natürlich kostenfrei und können vielfältig gestaltet werden - man muss nicht ständig im einem Sitzkreis verbringen, sondern man kann sich auch während eines Spaziergangs oder einer anderen Aktivität austauschen. Diese Selbsthilfegruppen sollen schließlich auch entlasten! Baldige Präsenz-Pflegeselbsthilfegruppen im Kreis Düren wären natürlich - an Coronabedingungen angepasst - optimal und hierfür kann sich ab sofort angemeldet werden", so die Leiterin. "Mit einem ergänzenden Online-Angebot zum Thema ‚Progressive Muskelentspannung‘ starten wir am Dienstag, den 26. April, das ab dann jeden letzten Dienstag im Monat von 18:00 bis 18:45 stattfindet. Die Teilnahme ist auch hierbei kostenlos", lädt Britta Münch alle interessierten Pflegenden zur Teilnahme ein.
Auch lokale Treffen in den einzelnen 15 Kommunen des Kreises sind möglich, da nicht jeder ein Auto hat oder weite Fahrtstrecken auf sich nehmen kann. "Das Angebot ist vielfältig und orientiert sich am Bedarf im Kreis Düren", so Münch weiter. "Die ‚klassische Pflegeselbsthilfe‘ heißt häufig zwar Frau pflegt Partner, aber Pflege ist Vielfalt - es gibt nicht nur den klassischen pflegenden Angehörigen ab 60plus. Daher möchte ich beispielsweise auch folgende mögliche Nischenthemen bedienen und Menschen ermutigen, dazu mit mir in Kontakt zu treten und sich zu organisieren: Interkulturelle Pflegeselbsthilfe, pflegende Eltern von minderjährigen und erwachsenen Kindern mit Handicap oder Männer, die ihre Frauen pflegen."
Kontakt:
Interessierte können sich ab sofort an Britta Münch wenden. Sie hilft bei allen Fragen rund um bestehende oder die Neugründung lokaler Gruppen, bei sonstigen Fragen zu deren Förderung und Organisation, vermittelt in bestehende Gruppen und vieles mehr. Sie ist erreichbar unter der E-Mailadresse pflegeselbsthilfe@caritas-dn.de sowie telefonisch montags, mittwochs und donnerstags von 9 bis 14 Uhr unter (02421) 967625 und persönlich in der offenen Sprechstunde im Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe, Lindenstraße 2, 52399 Merzenich, mittwochs von 12 bis 14 Uhr.