Düren. Am Montag wurde es umtriebig im Untergeschoss der Caritas-Geschäftsstelle in der Dürener Kurfürstenstraße. Die Hausmeister brachten gespendete, haltbare Lebensmittel kartonweise hinein, die ehrenamtlichen Damen der Caritas-Einzelhilfe verteilten sie auf insgesamt 110 Tüten.
Für Karin Wieser, Maria Homberg, Ursula Metze, Karin Sturmhöfel, Blanka Winkler, Hilde Kraemer, Hedwig Schnitzler und Rosmarie Willms ist die Verpackungs-, sowie die Verteilaktion am darauffolgenden Tag, schon ein adventliches Ritual. Von den Frauen engagieren sich aktuell sieben regelmäßig ehrenamtlich in diesem Dienst, der über das ganze Jahr offene Sprechstunden anbietet. Sie helfen mit Gesprächen, Ratschlägen und Tipps, vermitteln weiter oder überbrücken Notlagen mit Lebensmittelgutscheinen. Diese werden übrigens aus Spenden und aus den Einnahmen der "Einpackstation" - ab Samstag wieder vom 14. bis 23. Dezember in der Dürener Fußgängerzone - finanziert.
"Bereits früh am Dienstagmorgen standen Menschen in den Fluren der Geschäftsstelle in Düren Schlange, um sich kurz vor Weihnachten noch mit zusätzlichen Nahrungsmitteln für das Fest einzudecken" berichtet Sozialarbeiterin Brigitte Schall-Wagner, die mit ihrer Stelle "Allgemeine Sozialberatung" die Besucher und die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Einzelhilfe berät und unterstützt. "Ich bin froh, dass wir das Team auf sieben Aktive aufstocken konnten. Ohne ihr Engagement könnten wir die regelmäßigen Sprechzeiten nicht leisten."
Auch im übrigen Jahr ist die Caritas Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenssituationen und akuten Notlagen. Die Einzelhilfe beispielsweise ist montags, dienstags und freitags vormittags in der Kurfürstenstraße 10 - 12 in Düren geöffnet.
Die Lebensmittelspenden kommen seit vielen Jahren von Mitgliedern der katholischen Pfarrgemeinde St. Antonius in Gey, die am 2. Adventssonntag zu Lebensmittelspenden aufgerufen waren. 2017 Jahr haben sich die Sportfreunde des SC Alemannia Straß der Aktion angeschlossen, 2018 kam die St. Donatus Schützenbruderschaft Straß hinzu. In diesem Jahr haben sich ebenfalls die Kommunionkinder der Hürtgenwalder Pfarrgemeinden beteiligt. So war es wieder möglich 110 Spendentüten zur verteilen.
Auch im ablaufenden Jahr war die Zahl der Hilfesuchenden bei der Caritas hoch. Häufig war der Anlass akute materielle Not, die die Menschen in die Sprechstunde der Einzelhilfe kommen ließen. In den Gesprächen mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen zeigte sich, dass, neben der unmittelbaren Hilfe, weitere, teils längerfristige und umfangreichere, Maßnahmen erforderlich sind, um die prekäre Situation der Hilfesuchenden langfristig zu verbessern. Dann unterstützt die Caritas mit dem Angebot der Allgemeinen Sozialberatung, die professionell berät und auf Wunsch weitervermittelt.
Mit dem Projekt "Durchblick" startete die Einzelhilfe 2019 ein weiteres ehrenamtliches Angebot. "Es geht darum Menschen beim Sortieren ihrer in Schubladen, Kisten oder Tüten unübersichtlich verteilten Unterlagen behilflich zu sein, damit sie wieder einen Überblick über ihre Angelegenheiten erhalten" beschreibt Brigitte Schall-Wagner die Zielstellung. Diese neue Hilfe wird seit Mai in Form einer Sprechstunde monatlich zwei Mal angeboten und ersetzt an diesen Tagen die Sprechstunde der Einzelhilfe.